Fachausdrücke in der Finanzbranche
- Aktien
- Anteile an einer Aktiengesellschaft. Engl. „stocks“.oder „shares“.
- Aktienanleihen
- Werden im englischen „Reverse Convertible Bond“. Strukturierte Wertpapiere, der Herausgeber hat die Möglichkeit, die Rückzahlung sowohl in bar, als auch in Aktien durchzuführen. Die Struktur besteht aus hochverzinslichen Anleihen, sowie Optionen auf Aktien als „Short“, man nennt diese Optionen auch „Leerverkäufe“.
- Anleihen
- Sind Wertpapiere die meist von staatlichen Verwaltungen oder von Unternehmen zur Finanzierung emittiert werden. Anleihen aus Hypothekenbanken nennt man Pfandbriefe. Anleihen sind Wertpapiere, die vollständig zurückbezahlt werden und mit einem fixen Prozentwert verzinst werden. Während man durch eine Aktie einen Anteil erwirbt, gibt man mit einer Anleihe nur einen Kredit. Engl. “bond”.
- Analysten
- Sind bei Instituten, wie etwa Banken und Rating-Agenturen angestellt. Sie erstellen Prognosen über Entwicklungen am Finanzmarkt.
- Arbitrage
- Ein Arbitrageur kauft Werte an einem Markt, die er sofort wieder in einem anderen Markt verkauft. Er nutzt kurzfristige Kursunterschiede.
- Backoffice
- Eine interne Abrechnungsstelle einer Bank, die für die Abrechnung der Transaktionen zuständig ist.
- BaFin
- Die deutsche Bundesaufsicht für Banken und Versicherungen.
- Basispreis
- Vereinbarter Preis im Optionsgeschäft. Zu diesem Preis kann man den Basiswert am Ende der Laufzeit kaufen oder verkaufen, je nachdem, ob es sich um einen „Call“ oder „Put“ handelt.
- Basiswert
- Wird auch Underlying genannt.
- Basket
- ist ein Korb mit Aktienwerten. Der Aktienindex eines Staates, wie etwa der DAX oder der ATX, sind im Grunde auch nichts anderes, eben ein Basket der meist gehandelten Aktienwerte des Staates. Es gibt jedoch andere Wertpapiere, die mit verschiedensten Körben, als Grundlage, arbeiten.
- Benchmark
- Englischer Ausdruck für einen Maßstabsvergleich. In der Finanzwirtschaft werden z.B. verschiedenste Wertentwicklungen von Aktien mit der des ATX verglichen. Der ATX ist dabei der Bezugswert, die einzelnen Aktienkurse stehen relativ zu diesem Bezug.
- Bonds
- Das englische Wort für Anleihen.
- Bonität
- Eine Angabe über die Zuverlässigkeit eines Kreditnehmers. Je sicherer die Rückzahlung eingestuft wird, desto höher ist die Bonität. „AAA“ ist die höchste Stufe. Die Bonität hat Einfluss auf die Höhe der Zinsen.
- Brief
- Ist in der Finanzwirtschaft ein Verkaufsangebot für Wertpapiere.
- Broker
- Ein Wertpapierhändler. Der Brokermarkt ist nur für Institute, wie Banken, untereinander.
- Buchwert
- Ist das Eigenkapital eines Aktienunternehmens, dividiert durch die Anzahl der Aktien.
- Bundesanleihe
- Eine vom Staat herausgegebene Anleihe, wird verwendet um Staatsschulden zu machen.
- Bundesobligation
- Bundesobligationen sind auch Schuldverschreibungen mit einer nur fünfjährigen Laufzeit.
- Call
- Mit einem Call erwirbt man das Recht zum Kauf eines Wertes zu einem festgelegten Preis innerhalb eines festgelegten Zeitraumes. Damit spekuliert man auf steigende Kurse.
- Cap
- Bei variablen Darlehen und Anleihen, der Maximalzinssatz. Bei Discountzertifikaten die Obergrenze der Partizipation am Kursgewinn.
- Cash Burn Rate
- Gibt an, wie schnell eine Firma die Finanzmittel verbraucht.
- Cashflow
- Geldfluss, betriebswirtschaftliche Messgrösse. Der Überschuss aus den Geldflüssen in ein Unternehmen, minus den Abflüssen, ergibt den operativen Cashflow.
- CDO
-
Collateralised Debt Obligations. Kreditderivate, die durch ein Portfolio aus CBO Anleihen, CLO-Krediten und/oder CDS-Swaps besichert sind.
CBO(Collateralised Bond Obligations)
CLO(Collateralised Loan Obligations)
CDO Papiere sind zu komplex, um wirklich noch kontrolliert werden zu können. - CDS
- Credit Default Swaps dienen zur Absicherung von Kreditrisiken. Für eine Prämie übernimmt ein Vertragspartner das Risiko des anderen.
- Closen
- Strategie zur Risikominimierung, gemeint ist damit das Schießen offener Positionen. Das heißt, man stellt einem Risiko ein Gegenrisiko gegenüber, die sich anschließend neutralisieren. Darum auch „Glattstellen“ genannt.
- DCF
- Discounted Cash Flow. Eine gebräuchliche Methode zur Bewertung von Unternehmen.
- Deficit spending
- Dieser Begriff bezeichnet einen Vorgang, bei dem der Staat bei schlechter Wirtschaftslage Schulden macht, um die Wirtschaft anzukurbeln. Bei guter Wirtschaftslage werden die Schulden wieder getilgt. Wird heute ständig angewendet, jedoch nur der erste Teil.
- Delta
-
Im Optionsgeschäft werden die griechischen Buchstaben als Kenngrößen verwendet.
Der Deltawert gibt an, in welchem Verhältnis der Wert der Option zum Basiswert steht.
Das Gamma gibt an, in welchen Maß sich das Delta verändert, wenn der Basiswert schwankt.
Das Theta gibt an, wie sich das Verändern der Laufzeit auf den Wert einer Option auswirkt.
Das Vega(Lamda oder Kappa) gibt an, wie sehr die Volatilität des Basiswertes die Option beeinflusst.
Das Rho gibt an, wie sich Geldzinsänderungen auf den Optionswert auswirken. - Derivate
- sind künstliche Wertpapiere. Sie benutzen Aktien, Zinsen, Rohstoffe, Währungen und ähnliches als Basiswert. In der Regel bewirken kleine Änderungen am Basiswert, größere Veränderungen am Wert des Derivats. Man nennt dies die Hebelwirkung.
- Discountzertifikat
- ist ein Derivat, das Aktien und Option(Short Call) kombiniert.
- Dividende
- Aktiengesellschaften schütten jährlich einen Teil des Unternehmensgewinnes als Dividende an die Aktionäre aus.
- Emittenten
- Die Emission von Wertpapieren erfolgt durch die Emittenten. Diese Unternehmen geben Wertpapiere aus und haften für die darin verbrieften Rechte.
- Eurobonds
- Diese EU-Anleihe würde die künftigen Schulden der Einzelstaaten auf alle Staaten der EU verteilen.
- Exposure
- sind Risiken, die zu Zins-, Markt-, Währungsschwankungen führen.
- Festgeld
- ist Geld, das Banken gegen Zinsen für eine gewisse Zeit von ihren Kunden leihen.
- Fonds
-
sind, meist unkontrollierte, Finanzunternehmen, die für ihre Kunden Wertpapiere kaufen und verkaufen. Dies gilt nur für aktive Fonds.
Bei passiven Fonds entsteht die Wertänderung durch die Bindung an einen oder mehrere Aktienindizes oder ähnliches,. Sie haben damit kein aktives Management.
Fondanteile werden, wie andere Wertpapiere, am Finanzmarkt gehandelt. - Freiverkehr
- Im Freiverkehr werden auch Wertpapiere gehandelt. Dies ist börsenrechtlich erlaubt und geregelt. Papiere aus dem regulierten Markt dürfen nicht im Freiverkehr gehandelt werden.
- Frontoffice
- Ist jene Abteilung in den Finanzinstituten, in denen die Börsenhändler sitzen und Kunden- und Eigenhandel durchführen.
- Futures
- sind Terminderivate. Damit werden vor allem Rohstoffe, aber auch Währungen, Aktien, Anleihen und einiges mehr gehandelt. Dieser Warenterminhandel führt zu, oft weltweiten, Preissprüngen in den verschiedensten Branchen.
- Glattstellen
- Dient zur Risikominimierung, indem man, meist durch Leerverkäufe, Risiken ausgleicht. Engl. “Closen”.
- Hebel
- Eine Hebelwirkung gibt es bei den meisten Derivaten. Im Delta steht das Verhältnis von Basiswert zum Wertpapier.
- Hedgefonds
- Hedgen bedeutet absichern. Hedgefonds sind die Schattenbanken unserer Zeit. Es sind Investmentgesellschaften, welche vor allem mit jeglichen Wertpapieren handeln, aber auch außerbörslich werden immer mehr Geschäfte über diese unkontrollierten Gesellschaften abgewickelt.
- Index
- sind zusammengefasste Wertpapiergruppen, z.B. die Aktiengesellschaften Österreichs, mit dem Index „ATX“.
- Inhaberschuldverschreibungen
- sind Wertpapiere, welche aus Krediten Wertpapiere machen. Sie machen aus beliebigen Verträgen eine Handelsware.
- Investmentabteilung
- Handelt für Kunden und für die eigene Bank mit Wertpapieren. Unterstützt Firmen beim Börsegang und anderer Kapitalaufnahme.
- Kassamarkt
- Die Erfüllungsfrist ist meist sofort, maximal zwei Tage, wenn auf dem Spot- oder Kassamarkt gehandelt wird. Geschäfte mit Fristen werden dem Terminmarkt zugerechnet.
- KGV
- Das Kurs-Gewinn-Verhältnis gibt an, in welchen Verhältnis der Gewinn einer Aktiengesellschaft zum aktuellen Börsenwert steht. Wird oft auch mit PER oder P/E angegeben (Price-Earnings-Ratio).
- Kontrakt
-
So wie z.B. eine Aktie 1 Anteil einer Firma ist, so ist 1 Kontrakt die kleinste handelbare Einheit an der Terminbörse. Es handelt sich dabei um einen standardisierten Vertrag, in dem alles, bis auf den Preis, festgelegt ist.
Bei Futureskontrakten sind Laufzeit und Qualität des Basiswertes festgelegt. Beim Optionskontrakt auch der Basispreis. - Korrelation
- Innerhalb eines Wertpapierportfolios kann man Papiere zur Risikoreduzierung in Beziehung bringen. Diese Korrelation zueinander kann dann Risiken ausgleichen.
- Kreditderivate
- Anleihen oder Kredite sind die Basiswerte solcher Papiere.
- Laufzeit
-
Bei Anleihen der Zeitraum der Ausgabe bis zur Tilgung.
Bei Optionen bis zum letzten Ausübungstag.
Futures werden vor Ablauf meist glattgestellt, das heißt, mit einem Gegengeschäft ausgeglichen. - Leerverkauf
- Wird auch „Short Selling“ genannt. Kurzfristig kann man Wertpapiere auch verkaufen, ohne in deren Besitz zu sein. Man macht das, wenn man auf fallende Kurse wettet.
- Leverage
-
So wird die Hebelwirkung bei Fremdfinanzierung genannt. Erzielt man einen höheren Gewinn, als die Zinsen für den Kredit ausmachen, so kann man diesen Unterschied als Leverage angeben.
So wird auch die Hebelwirkung bei Derivaten genannt. Dort gibt dieser Wert das Gewinn/Verlust Verhältnis zwischen Derivat und Basiswert an. Wird auch Delta genannt. - Long
- Eine Long-Position spekuliert auf steigende Kurse. Im Gegensatz zu Short-Positionen, dort spekuliert man auf fallende Kurse.
- Marktkapitalisierung
- Ist eine Größe bei Aktiengesellschaften. Alle Aktien mit ihrem Wert multipliziert, gibt die Marktkapitalisierung des Unternehmens an.
- Mergers & Acquisitions
- Firmenzusammenschlüsse und –übernahmen.
- Neuemission
- Börsegang eines Unternehmens. Oder bei Kapitalaufstockung werden auch neue Anteile ausgegeben.
- Null-Coupon-Anleihe
- Bei Zero Bonds erfolgt keine jährliche Auszahlung des Nominalzinses. Eine Rendite ergibt sich aus einem höheren Rückzahlungskurs.
- Offene Positionen
- Spekulationen, die durch kein Gegengeschäft, das die Risiken ausgleicht, abgesichert sind, nennt man offene Positionen.
- Offshore
- Finanzplätze mit geringer Steuer und wenig Regeln.
- Optionen
- Derivate am Terminmarkt. Man kauft damit das Recht, innerhalb der Laufzeit, ein Finanzprodukt zu einem festgesetzten Ausübungspreis zu kaufen(Call)/verkaufen(Put). Wird dieses Recht nicht ausgeübt, verfällt die Option. Europäische Optionen können nur am Laufzeitende ausgeübt werden.
- Order
- Als Order bezeichnet man den Auftrag zu einer Wertpapiertransaktion.
- OTC
- Bezeichnet den Markt des freien, außerbörslichen Handels. OTC steht für „Over the Counter”.
- Outperformer
- Ein Aktienwert, der sich besser als die Werte im Index entwickelt.
- Scalper
- Sind Spieler im Börsehandel, sie nutzen jede kleine Kursverschiebung. Er hat niemals lange Positionen offen.
- Shareholder value
- Der Unternehmenswert.
- Short
-
Ein Investor ist in einer Short-Position, wenn er Optionen oder Futures verkauft.
Bei Futures muss der Investor in der Short-Position, nach Fälligkeit des Papiers, das verbriefte Gut liefern oder durch ein Gegengeschäft glattstellen.
Ebenso befindet sich ein Investor in einer Short-Position, wenn er Aktien „leer“ verkauft.
Das Gegenteil ist die Long-Position. - Spread
- ist die Spanne in den verschiedensten Bereichen der Wirtschaft.
- SPV
- Ist eine Gesellschaftsform. Die „Special Purpose Vehicles“ ist eine Zweckgesellschaft. Sie besteht nur solange, bis der definierte Zweck erreicht ist.
- Swaps
- sind Derivate als Tauschgeschäfte, welche im außerbörslichen Handel stattfinden. Getauscht werden Zahlungsströme. Dadurch werden Risiken und Benennungen verschleiert.
- Terminbörse
- Das große Spielcasino des Finanzmarktes. Dort wird auf zukünftige Entwicklungen gewettet.
- Underperformer
- Ein Aktienwert, der sich schlechter als sein Index entwickelt, wird so genannt.
- Verkaufsprospekt
- In diesem Papier stehen alle relevanten Daten eines Wertpapiers.
- Volatilität
- Die Schwankungsbreite eines Wertpapierkurses. Je höher das Risiko, desto höher wird auch die Volatilität.
- Vorzugsaktie
- Aktie mit höherer Dividende, jedoch ohne Stimmrecht.
- Zertifikate
-
werden von Banken emittiert. Der Käufer dieser Derivate wird am Gewinn- oder Verlust von Börsengeschäften beteiligt.
siehe Wikipedia
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