Was ist Typologie?
Die Typologie der Bibel verbindet meist Ereignisse des Alten Testamentes mit Ereignissen des Neuen Testaments. Dabei wird das Ereignis im AT als „Typus“ und das Ereignis im NT als „Antitypus“ bezeichnet.
Die Verbindung von AT und NT ist jedoch nicht zwingend. Es gibt Typologien, die nur in einem Testament stattfinden. Es gibt auch solche, die sich mehr als einmal wiederholen. Und es gibt Typologien auch außerhalb der Bibel.
Gemeinsam haben alle Typologien, dass der „Rahmen“ in dem das Ereignis stattfindet, im Antitypus größer wird.
Die Typologie ist auch mit der Prophetie eng verbunden. Erst beides zusammen führt zum tieferen Verständnis.
Die wichtigste Typologie der Bibel
Von den vielen Typologien der Bibel sticht eine heraus, denn sie betrifft das Zentrum des Glaubens.
Es handelt sich dabei um den Tod, Auferstehung, Himmelfahrt und Dienst im Himmel unseres Erlösers. Dieses Ereignis ist der Antitypus eines Typus aus dem Alten Testament.
Diese Typologie wurde von den Römern, Juden und abgefallenen Christen derart zensiert, dass sie zeitweise völlig in Vergessenheit geraten ist. Der Grund dafür ist ein ganz einfacher. Die genaue Kenntnis dieser Typologie lässt keine Abweichungen von den Anweisungen Jahuwahs mehr zu. Sie ist der Kern des Glaubens an den Retter und Erlöser Jahuschuah.
Diese Typologie führt deutlich vor Augen, wie wichtig das typologische Denken für unseren Glauben ist. Sie ist auch der Grund warum damals viele Juden zu Judenchristen wurden.
Diese Typologie beginnt im Typus mit dem Exodus aus Ägypten.
Elberfelder 1905, 2.Mose 12,3
Am Zehnten dieses Monats, da nehme sich ein jeder ein Lamm für ein Vaterhaus, ein Lamm für ein Haus.
Im Antitypus ist dieses Lamm der Gesalbte, unser Erlöser Jahuschuah aus Nazareth, der Menschensohn Gottes.
Elberfelder 1905, 2.Mose 12,6
Und ihr sollt es in Verwahrung haben bis auf den vierzehnten Tag dieses Monats; und die ganze Versammlung der Gemeinde Israel soll es schlachten zwischen den zwei Abenden.
Dieser im Typus so harmlos erscheinende Vers ist im Antitypus der Tod unseres Erlösers. Bei Johannes lesen wir:
Elberfelder 1905, Johannes 19,30
Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! und er neigte das Haupt und übergab den Geist.
Bei Lukas wird der Tod des Lammes so geschildert.
Elberfelder 1905, Lukas 23,44
Es war aber um die sechste Stunde; und es kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. Und die Sonne ward verfinstert, und der Vorhang des Tempels riß mitten entzwei. Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist! Und als er dies gesagt hatte, verschied er.
Bei Markus:
Elberfelder 1905, Markus 15,37
Jesus aber gab einen lauten Schrei von sich und verschied. Und der Vorhang des Tempels zerriß in zwei Stücke, von oben bis unten.
Bei Matthäus:
Elberfelder 1905, Matthäus 27,50
Jesus aber schrie wiederum mit lauter Stimme und gab den Geist auf. Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriß in zwei Stücke……
Das Zerreißen des Vorhangs im Tempel von Jerusalem markiert den Beginn des Neuen Bundes. Das irdische Abbild des himmlischen Tempels verliert damit an Bedeutung. Der Tempeldienst zur Sündenvergebung verlagert sich in den Himmel.
Im Typus bestreichen die Israeliten ihre Türpfosten mit dem Blut des geschlachteten Lammes.
Elberfelder 1905, 2.Mose 12,7
Und sie sollen von dem Blute nehmen und es an die beiden Pfosten und an die Oberschwelle tun, an den Häusern, in welchen sie es essen.
Im Antitypus erklärt Jahuschuah:
Elberfelder 1905, Johannes 10,9
Ich bin die Tür; so jemand durch mich eingeht, der wird selig werden ……..
Im Typus gibt Jahuwah seinem Volk dann genaue Anweisungen für ein Fest, das sie ab nun immer feiern sollen. Der Anlass für dieses Fest lag damals weit in der Zukunft im Antitypus.
Elberfelder 1905, 2.Mose 12,8-11
Und sie sollen in selbiger Nacht das Fleisch essen, gebraten am Feuer, und ungesäuertes Brot; mit bitteren Kräutern sollen sie es essen. Ihr sollt nichts roh davon essen und keineswegs im Wasser gesotten, sondern am Feuer gebraten: seinen Kopf samt seinen Schenkeln und samt seinem Eingeweide. Und ihr sollt nichts davon übriglassen bis an den Morgen; und was davon bis an den Morgen übrigbleibt, sollt ihr mit Feuer verbrennen. Und also sollt ihr es essen: Eure Lenden gegürtet, eure Schuhe an euren Füßen und euren Stab in eurer Hand; und ihr sollt es essen in Eile. Es ist das Passah Jehovas.
Jahuschuah wurde mit seiner Auferstehung zum Erstling, zum Eckstein des Neuen Jerusalem im Himmel. Auch das wird schon im Typus vorweggenommen.
Elberfelder 1905, 2.Mose 12,12-14
Und ich werde in dieser Nacht durch das Land Ägypten gehen und alle Erstgeburt im Lande Ägypten schlagen vom Menschen bis zum Vieh, und ich werde Gericht üben an allen Göttern Ägyptens, ich, Jehova. Und das Blut soll euch zum Zeichen sein an den Häusern, worin ihr seid; und sehe ich das Blut, so werde ich an euch vorübergehen; und es wird keine Plage zum Verderben unter euch sein, wenn ich das Land Ägypten schlage. Und dieser Tag soll euch zum Gedächtnis sein, und ihr sollt ihn feiern als Fest dem Jehova; als ewige Satzung bei euren Geschlechtern sollt ihr ihn feiern.
Dieses Fest wurde also schon im Jahre 1450 v. Chr. gefeiert, damit das Volk Israel eigentlich niemals übersehen könnte, wenn der Sohn Gottes als Gesalbter für sie sterben würde. Viele haben es auch nicht übersehen und sind heute Christen, feiern allerdings dieses Fest nicht mehr an dem Tag, den Jahuwah dafür bestimmt hatte. Dieses heutige Osterfest ist eigentlich der Beginn eines längeren Gedenkens, das die ganze folgende Woche dauert. Am ersten Tag dieser neuen Woche war im Antitypus die Auferstehung des Gesalbten von den Toten.
Elberfelder 1905, Matthäus 28,1-6
Aber spät am Sabbath, in der Dämmerung des ersten Wochentages, kam Maria Magdalene und die andere Maria, um das Grab zu besehen. Und siehe, da geschah ein großes Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam aus dem Himmel hernieder, trat hinzu, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Sein Ansehen aber war wie der Blitz, und sein Kleid weiß wie Schnee. Aber aus Furcht vor ihm bebten die Hüter und wurden wie Tote. Der Engel aber hob an und sprach zu den Weibern: Fürchtet ihr euch nicht, denn ich weiß, daß ihr Jesum, den Gekreuzigten, suchet. Er ist nicht hier, denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat.
Dieses Fest, das mit dem Auferstehungstag beginnt, wurde von Jahuwah dann festgelegt. Der erste Tag hieß damals Erstlingsgarbe, man opferte damals die ersten reifen Gerstenähren an diesem Tag. Der vergorene Wein oder Essig, den Jahuschuah vor dem Tod zu sich nahm, hat auch eine typologische Bedeutung. Darum auch das ungesäuerte Brot. Das bezieht sich auf den Abschluss des Neuen Bundes. Wenn der Neue Bund vollendet sein wird, gibt es keine Gärung und Verwesung mehr im neuen Jerusalem.
Elberfelder 1905, 2.Mose 12,15-20
Sieben Tage sollt ihr Ungesäuertes essen; ja, am ersten Tage sollt ihr den Sauerteig aus euren Häusern wegtun; denn jeder, der Gesäuertes isset, von dem ersten Tage bis zu dem siebten Tage, selbige Seele soll ausgerottet werden aus Israel. Und am ersten Tage soll euch eine heilige Versammlung und am siebten Tage eine heilige Versammlung sein; keinerlei Arbeit soll an ihnen getan werden; nur was von jeder Seele gegessen wird, das allein soll von euch bereitet werden. Und so beobachtet das Fest der ungesäuerten Brote; denn an diesem selbigen Tage habe ich eure Heere aus dem Lande Ägypten herausgeführt. Und ihr sollt diesen Tag beobachten bei euren Geschlechtern als ewige Satzung. Im ersten Monat, am 14. Tage des Monats, am Abend, sollt ihr Ungesäuertes essen bis zu dem 21. Tage des Monats, am Abend. Sieben Tage soll kein Sauerteig in euren Häusern gefunden werden; denn jeder, der Gesäuertes isset, selbige Seele soll aus der Gemeinde Israel ausgerottet werden, er sei Fremdling oder Eingeborener des Landes. Nichts Gesäuertes sollt ihr essen; in allen euren Wohnungen sollt ihr Ungesäuertes essen.
Der Auferstehungstag ist ein Festtag und auch der darauf folgende Sabbat. Dazwischen durfte zwar gearbeitet, jedoch nichts Vergorenes gegessen oder getrunken werden.
Im Typus erklärt die Bibel dann den Auszug aus Ägypten. Jeder Christ sollte diese Zeilen genau lesen, denn der Auszug ist sowohl der Typus für die Auferstehung Jahuschuahs als Erstling, als auch unser Beginn des Einzugs ins Neue Jerusalem im Antitypus.
Das ganze Geschehen, die Gaben der Ägypter, dann ihr Besinnen und die Verfolgung, sowie das Durchschreiten des Schilfmeeres, auch das Ertrinken der Verfolger, all das ist der Typus für das Geschehen von Gottes Volk im späteren Antitypus.
Die Anweisungen JHWHs zum Bau des mobilen Tempels mit der Bundeslade sind dann eine weitere Typologie für den Himmel mit dem Heiligen und dem Allerheiligsten.
Die gesamten 40 Jahre in der Wüste kann man als eine große Typologie, aber auch als mehrere kleinere Typologien, betrachten. Und ebenso die Landname in Kanaan. Dazu gehört auch die Eroberung von Jericho. Auch der Nachfolger von Mose heißt nicht zufällig Joschua, es ist die verkürzte Form von Jahuschuah. Und auch Rahab, die bei der Eroberung Jerichos half ist ein Typus, auch das sie eine Hure war, und, und, und…………..
Erst wenn man die Bibel typologisch betrachtet, wird wirklich klar, dass all das durch die Wirkung des Heiligen Geistes entstand. Zusammen mit der Prophetie kommt man dann weg von Überzeugungen und fängt an zu glauben.
Elberfelder 1905, Johannes 14,29
Und jetzt habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, auf daß, wenn es geschieht, ihr glaubet.
Elberfelder 1905, Jesaja 42,9
Das Frühere, siehe, es ist eingetroffen, und Neues verkündige ich; ehe es hervorsproßt, lasse ich es euch hören.
Heutzutage ist vor allem die Ignoranz ein Grund für völlig falsche Vorstellungen von der Bibel und dem christlichen Glauben. Es gibt zwei Extreme dieser Ignoranz. Die einen ignorieren alles, was nicht in der Bibel steht, sie verzichten damit auf all die Erkenntnisse ihrer Vorfahren. Die anderen ignorieren bestimmte biblische Wahrheiten, um ihr Weltbild mit der Bibel in Einklang zu bringen. Beide Extreme sind falsche Zugänge zum Glauben. Auch die wechselnde Vermischung dieser beiden Extreme führt zu keinerlei Erfolg.
Gepaart ist diese Ignoranz meist auch mit Überheblichkeit. Für die Apostel war sowohl die Prophetie als auch die Typologie eine Selbstverständlichkeit. Die Apostel und ersten Christen waren vom Heiligen Geist durchdrungen. Die Überheblichkeit besteht vor allem darin, nicht zu erkennen, dass dies heute nicht so ist. Es fehlt vor allem anderen an Demut.
Ebenfelder 1905, Hebräer 5,12
Denn da ihr der Zeit nach Lehrer sein solltet, bedürfet ihr wiederum, daß man euch lehre, welches die Elemente des Anfangs der Aussprüche Gottes sind; und ihr seid solche geworden, die der Milch bedürfen und nicht der festen Speise.
Wir beginnen erst wieder „feste Speise“ zu uns zu nehmen. Darum braucht auch heute niemand Angst vor dem Abfall haben, wie das Paulus später erklärt.
Ebenfelder 1905, Hebräer 6,14
Denn es ist unmöglich, diejenigen, welche einmal erleuchtet waren und geschmeckt haben die himmlische Gabe, und teilhaftig geworden sind des Heiligen Geistes, und geschmeckt haben das gute Wort Gottes und die Wunderwerke des zukünftigen Zeitalters, und abgefallen sind, wiederum zur Buße zu erneuern……
Es gibt heute kaum Menschen, die „erleuchtet“ und „geschmeckt haben die himmlischen Gaben“ und „teilhaftig geworden sind des Heiligen Geistes“ usw.
In allen christlichen Glaubensgemeinschaften und Glaubensgruppen wird heutzutage „Überzeugung“ mit „Erleuchtung“ verwechselt. Man kann sich nicht selbst „erleuchten“. Es braucht Geduld. Die kurzen Momente, die viele heute erleben, wenn der Geist Gottes in ihnen ist, sind zwar wunderschön und wichtig, aber nichts im Vergleich zur Erleuchtung der Apostel von Jahuschuah.