Seit hunderten von Jahren versuchen Bibelforscher das Geburts- und Todesjahr von Gottes Sohn genauer zu erforschen. Schon im Alten Testament gibt es Bibelverse, die Licht in diese Forschung bringen.
Über den Geburtsort wird bei Micha berichtet.
Bethlehem als Geburtsort
Und du, Bethlehem, Ephrata, zu klein, um unter den Tausenden von Juda zu sein, aus dir wird mir hervorkommen, der Herrscher über Israel sein soll; und seine Ausgänge sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her.
Elberfelder 1905, Micha 5,1
Einzug in Jerusalm
Bei Sacharja finden wir den Einzug des Erlösers in Jerusalem.
Frohlocke sehr, du Tochter Zion, jauchze, du Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Retter ist er, demütig und reitet auf einem Esel, auf dem Füllen der Eselin.
Schlachter 1951, Sacharja 9,1
Kreuzigung und Tod
Zwei Psalme aus dem AT weisen auf das letzte Abendmahl und den Tod des Erlösers.
Auch mein Freund, dem ich mich vertraute, der mein Brot aß, tritt mich unter die Füße.
Luther 1912, Psalm 41,10
Meine Kräfte sind vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen, und du legst mich in des Todes Staub. Denn die Hunde haben mich umgeben, und der Bösen Rotte hat mich umringt; sie haben meine Hände und Füße durchgraben. Ich kann alle meine Gebeine zählen; aber sie schauen und sehen ihre Lust an mir. Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand.
Luther 1912, Psalm 22,16
Mission des Gesalbten
Am wertvollsten im AT sind wohl die Angaben im Buch Daniel. Sie werden jedoch immer wieder falsch ausgelegt.
Siebzig Wochen sind bestimmt über dein Volk und über die heilige Stadt, so wird dem Übertreten gewehrt und die Sünde abgetan und die Missetat versöhnt und die ewige Gerechtigkeit gebracht und die Gesichte und Weissagung versiegelt und ein Hochheiliges gesalbt werden.
Luther 1912, Daniel 9,24-27
So wisse nun und merke: von der Zeit an, da ausgeht der Befehl, daß Jerusalem soll wieder gebaut werden, bis auf den Gesalbten, den Fürsten, sind sieben Wochen; und zweiundsechzig Wochen, so werden die Gassen und Mauern wieder gebaut werden, wiewohl in kümmerlicher Zeit. Und nach den zweiundsechzig Wochen wird der Gesalbte ausgerottet werden und nichts mehr sein. Und das Volk eines Fürsten wird kommen und die Stadt und das Heiligtum verstören, daß es ein Ende nehmen wird wie durch eine Flut; und bis zum Ende des Streits wird’s wüst bleiben. Er wird aber vielen den Bund stärken eine Woche lang. Und mitten in der Woche wird das Opfer und Speisopfer aufhören. Und bei den Flügeln werden stehen Greuel der Verwüstung, bis das Verderben, welches beschlossen ist, sich über die Verwüstung ergießen wird.
Vom Befehl, den Daniel anspricht finden wir mehr im Buch Esra und Nehamia. Der erste Befehl erfolgte durch den König Kyros II zum Ende der 70 Jahre Verbannung (537 BC). Der zweite Befehl kam von Artaxerxes I (458 BC) und schließlich der dritte Befehl kam von Dareios II im 2. Regierungsjahr (422 BC). Im 6. Regierungsjahr von Dareios II wurde der Tempel fertiggestellt.
Wäre der 1. Befehl durch Kyros II gemeint, dann wäre das Wirken des Gesalbten Gottes um viele Jahre früher geschehen. Wahrscheinlich war dieser erste Befehl nur ein politischer Schachzug und vor Gott nicht aufrichtig. Oder war es die misslungene Umsetzung dieses ersten Befehls. Es vergingen 100 Jahre bis schließlich der 2. Befehl kam. Danach vergingen auch wieder 36 Jahre, anfangs wurde gebaut, dann wurde der Befehl revidiert. Erst unter Dareios II, erfolgte ein dritter Befehl, der alle Schwierigkeiten beseitigte.
Es wird im Text auch angegeben, dass diese Prophezeihung versiegelt ist. („Gesichte und Weissagung versiegelt“ ) Erst heute, in der Endzeit, entsteht Klarheit darüber. Wahrscheinlich gehört diese Komplexheit zur Versiegelung dazu.
Der 2. Befehl im Buch Esra:
Und es zogen herauf etliche der Kinder Israel und der Priester und der Leviten, der Sänger, der Torhüter und der Tempelknechte gen Jerusalem, im siebenten Jahr Arthahsasthas, des Königs.
Elberfelder 1905, Esra 7,7-28
Und er kam gen Jerusalem im fünften Monat, nämlich des siebenten Jahres des Königs. Denn am ersten Tage des ersten Monats ward er Rats, heraufzuziehen von Babel, und am ersten Tage des fünften Monats kam er gen Jerusalem nach der guten Hand Gottes über ihm. Denn Esra schickte sein Herz, zu suchen das Gesetz des HERRN und zu tun, und zu lehren in Israel Gebote und Rechte.
Und dies ist die Abschrift des Briefes, welchen der König Artasasta dem Priester Esra, dem Schriftgelehrten, gab, dem Schriftgelehrten in den Worten der Gebote Jehovas und seinen Satzungen für Israel: Artasasta, König der Könige, Esra, dem Priester, dem vollkommenen Schriftgelehrten im Gesetz des Gottes des Himmels, und so weiter. Von mir wird Befehl gegeben, daß ein jeder in meinem Reiche, von dem Volke Israel und seinen Priestern und den Leviten, der bereitwillig ist, nach Jerusalem zu ziehen, mit dir ziehen mag. Weil du von dem König und seinen sieben Räten gesandt wirst, um eine Untersuchung über Juda und Jerusalem anzustellen, nach dem Gesetz deines Gottes, das in deiner Hand ist, und das Silber und das Gold hinzubringen, das der König und seine Räte dem Gott Israels, dessen Wohnung in Jerusalem ist, freiwillig gegeben haben, sowie alles Silber und Gold, das du in der ganzen Landschaft Babel bekommen wirst, nebst der freiwilligen Gabe des Volkes und der Priester, die freiwillig geben für das Haus ihres Gottes, das in Jerusalem ist; deshalb kaufe mit Fleiß für dieses Geld Stiere, Widder, Lämmer, und ihre Speisopfer und ihre Trankopfer, und bringe sie dar auf dem Altar des Hauses eures Gottes, das in Jerusalem ist.
Der von Esra genannte König „Artasasta“ war der persische Großkönig Artaxerxes I. Er übernahm im Jahr 465 BC (v. Chr.) sein Amt. Dieses erste Jahr wird als Akzessionsjahr bezeichnet. Das 1. Regierungsjahr begann im Frühling 464 BC. Der Befehl zum Wiederaufbau durch den Ratsbeschluss des Königs erfolgte am Beginn des 7. Regierungsjahres. Das 7. Regierungsjahr des Artaxerxes war im Jahre 458 BC. Es dürfte kein Zufall sein, dass auch das genaue Datum genannt wird. Der erste Tag des ersten Monats ist auch der Jahresbeginn. Umgerechnet auf den Julianischen Kalender war das am Freitag 7.4.458 BC.
Zum Überprüfen in der Medianus-App:
Beachte: Immer 1 Jahr abziehen bei BC-Angaben.
-457-04-07 05:56:15
Latitude Babel: 32,6548057
Longitude Babel: 43,9715061
Prophetie der Bibel
Für Laien ist die Umrechnung 1 Tag = 1 Jahr anfangs etwas verwirrend. Das ist jedoch in der Prophetie schon sehr lange üblich. Daher ergibt sich folgende Rechnung:
7 Wochen = 7 x 7 Tage = 49 Tage = 49 Jahre.
62 Wochen = 62 x 7 Tage = 434 Tage = 434 Jahre.
70 Wochen = 7 x 70 Tage = 490 Tage = 490 Jahre.
Die 7 Wochen sind 458 minus 49 Jahre. In den ersten 49 Jahren wurde der Tempel in Jerusalem wieder aufgebaut. Wir sind dann im Jahr 409 BC.
Laut Esra wurde der Tempel 417 BC fertiggestellt. Das sind jedoch nur 41 Jahre. Wahrscheinlich dauerte es weitere 8 Jahre bis man auch die Stadt wieder in der Hand hatte. Oder es bedeutet etwas anderes. Dazu ist die Prophezeiung bei Daniel nicht eindeutig. Zumindest die Übersetzung in die deutsche Sprache. Dieses Detail hat ohnehin keine Bedeutung für die Berechnung des Missionsbeginn des Gesalbten.
Die 62 Wochen „bis auf den Gesalbten, den Fürsten“ sind 434 Jahre. 409 minus 434 = -25. Dann sind wir im Jahre 26 AD(n. Chr), weil es kein Jahr 0 gab. Der Sohn Gottes war zu dieser Zeit „ca. 30 Jahre“ und begann seine Mission. Der prophezeite Zeitraum (7+69 Wochen) endete am 7.4.26 AD bei Sonnenaufgang. Danach begann im alten hebräischen Kalender ein neues Jahr.
Zum Überprüfen in der Medianus-App:
26-04-07 05:51:13
Im Jahr 28 AD wurde der Gesalbte Gottes von Johannes dem Täufer im Jordan getauft. Siehe Lukas 3,1: Das 15. Regierungsjahr des römischen Kaisers Tiberius begann am 1. Jänner 28 AD. Ein Akzessionsjahr wie im persischen Reich, gab es im römischen Reich nicht.
7 + 62 = 69 Wochen. 70 – 69 = 1 Woche. Es bleibt also 1 Woche übrig. Das sind die 7 Jahre, die Jahuschuah, der Erlöser, auf der Erde wirkte. „Und mitten in der Woche wird das Opfer und Speisopfer aufhören.“ schreibt Daniel. Also nach einer halben Woche (3 ½ Jahre) starb der Gesalbte für uns am Kreuz, wobei der Vorhang im Allerheiligsten des Tempels entzwei riß. Nach der Auferstehung und auch nach seiner Himmelfahrt wirkte er noch weiter bis zum Tod des Stephanus und der Bekehrung des Apostel Paulus nach weiteren 3 ½ Jahren .
Damit wechseln wir zu den Angaben, die nur im Neuen Testament und in frühchristlichen Schriften zu finden sind.
Die Grablegung des Gesalbten Gottes
Es gibt eine bemerkenswerte Entdeckung bei der Grablegung von Gottes Sohn.
Da der Auferstehungstag mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein römischer Sonntag war, kommt nur das Jahr 30 AD in Frage. Die hohe Wahrscheinlichkeit entsteht durch frühchristliche Schriften über den sogenannten „Osterstreit“. Die zwei Parteien stritten um den genauen Termin für das Osterfest, weil sich dieser Termin mit dem Julianischen Kalender der Römer nicht berechnen lässt. Deshalb war dieser Streit weit grundlegender, als nur eine Terminfrage. Allerdings waren sich die Streitparteien darin einig, dass der Auferstehungstag ein römischer Sonntag war.
Im Jahr 33 AD wäre dieser Tag zwar auch ein Sonntag gewesen, aber dann wäre die Angabe der Bibel „ca. 30 Jahre“ zu Beginn seines Wirkens nicht mehr angemessen, weil er dann bereits 33 Jahre alt wäre. Zumindest wenn man die Prophezeihung im Buch Daniel so wie oben umrechnet. (Siehe unten „Häufige Fehler“)
Die angesprochene Entdeckung ist die folgende:
Unser Erlöser wurde kurz vor Sonnnenaufgang des Sabbattages ins Grab gelegt und fast genau zum Sonnenaufgang in Jerusalem wurde der Vollmond exakt. Sollte das Jahr 30 AD korrekt sein, dann ist das alles andere, als ein „Zufall“.
Zum Überprüfen mit der Medianus-App:
30-05-06 05:53:30
Latitude Jerusalem: 31,7965337
Longitude Jerusalem: 35,0352708
Diese Entdeckung macht das Jahr 30 AD als das Jahr von Kreuzigung und Auferstehung noch wahrscheinlicher.
Geburt vom Sohn Gottes
Durch den überlieferten Tod von König Herodes im März 4 BC und den Angaben der Bibel zur Geburt von Johannes dem Täufer lässt sich auch die Geburt von Gottes Sohn auf das Monat genau bestimmen. Tag und Uhrzeit bleiben jedoch ungewiss.
Monat: 7 / Jahr: 5 BC
Mit der Medianus-App kann man sich auch diese Daten ansehen.
Latitude Bethlehem: 31,7053996
Longitude Bethlehem: 35,1936877
Zum Beispiel war am Tag bevor das 7. Monat im Jahr 5 BC begann, der Neumond fast genau exakt als die Sonne in Bethlehem im Zenith stand.
-4-10-01 12:19:41
Zur Beachtung:
Immer 1 Jahr abziehen bei BC-Angaben.
Die App rechnet mit dem julianischen Kalender nach der Reform durch Kaiser Augustus im Jahr 5 AD. Das Julianische Datum war noch um 2 Tage verschoben, weil der Ausfall der Schaltjahre 1 BC und 4 AD noch nicht vollzogen war. Auch dieser Tag war, nebenbei gesagt, ein römischer Sonntag.
Der Stern von Bethlehem
Dass der Vollmond genau zum Sonnenaufgang in Jerusalem exakt wurde, als Jahuschuah ins Grab gelegt wurde, war schon beeindruckend.
Noch beeindruckender wäre es, wenn auch der Neumond in Bethlehem exakt wurde, als die Sonne in Bethlehem genau im Zenith stand.
Vielleicht war es kein Komet, der zur Zeit der Geburt Jesu gesehen wurde, sondern diese besondere Konstellation am Himmel.
Da die drei Könige Astrologen waren, könnte der Stern von Bethlehem das Sternbild dieses Neumondes mit dem Trigon zum Jupiter gewesen sein. Vielleicht suchten die drei Könige den Ort, an dem die Sonne im Zenith stand, als diese Konstellation exakt wurde.
Es gehört auch der Mars am Ascendenten mit dem Venus-Trigon mit dazu, denn sonst träfe dies auch auf andere Orte zu. Erst der exakte Mars am Ascendeten macht Bethlehem einzigartig.
Die Venus dieses Trigons steht im Sternzeichen Löwe. Dies wäre dann die nochmalige Bestätigung der Geburt des Löwen von Juda .
Sollte dies zutreffen, dann wäre auch die genaue Geburt unseres Erlösers bekannt. Zur Wiederholung: Der 1.10. im Jahr 5BC um 12:19 wäre dann der exakte Zeitpunkt.
Mit der Medianus-App kann man sich diese Daten ansehen.
-4-10-01 12:19:41
Latitude Bethlehem: 31,7053996
Longitude Bethlehem: 35,1936877
Das Horoskop kann man hier berechnen ( -4jul für 5BC eingeben)
Häufige Fehler und Einwände
Ein sehr häufiger Einwand von Kritikern war und ist die Volkszählung vor der Geburt von Gottes Sohn. Die heutigen Kritiker haben wahrscheinlich noch nichts von der Tafel gehört, welche in Ankara entdeckt wurde. ( Siehe Hesemann »Jesus von Nazareth«, S. 54-58).
Auf dieser Tafel werden gleich mehrere Volkszählungen vor dem Tod des Herodes aufgeführt. Eine auch im Jahr 6 BC, die wahrscheinlich bis 5 BC gedauert hat.
Den häufigsten Fehler findet man beim Befehl zum Wiederaufbau vom Tempel in Jerusalem. Da es drei verschiedene Befehle gab, ist das auch nicht verwunderlich. Viele Bibelforscher nehmen die Angaben aus dem Buch Nehamia ( Nehamja 2, 1-8). Nehamia kam zum Aufbau der Stadtmauer nach Jerusalem, nicht jedoch zum Tempelbau. Und zwar im 20. Regierungsjahr von König Artaxerxes I. Also 13 Jahre nach Esra. Warum dieser Fehler so häufig ist bleibt ein Rätsel. Wahrscheinlich passt dann das Ganze zu anderen Fehlern in der Forschung.
Weiters wird oft der König Dareios II mit dem früheren Dareios I verwechselt. Diese Forscher glauben, der Tempel sei bereits 515 BC fertig gewesen. Da jedoch nur Dareios II nach Artaxerxes I regierte, ist diese Annahme völlig falsch. Der 2. Tempel wurde 417 BC fertiggestellt. Das sind fast 100 Jahre Irrtum.
Seit es in der Theologie die „Futuristische“- und die „Präteristische Schule“ gibt, wird auch die letzte Woche aus Daniel 9 häufig in die Zukunft verschoben. Allen Ernstes liest man dann zum Beispiel: „Mit dem Einzug in Jerusalem wurde eine Pausetaste gedrückt und das Zeitalter des neuen Bundes begann. “ Diese und ähnliche Unsinnigkeiten wurden im Zuge der Gegenreformation erfunden. Heute geht dies sogar soweit, dass die alte „Historische Schule“, wie sie hier dargestellt ist, an den Universitäten nicht mehr gelehrt wird.
Andere Bibelforscher gehen davon aus, dass die Taufe des Gesalbten durch Johannes der Beginn seiner Mission sein müsste. Dabei setzen sie die Angabe „ca. 30 Jahre“ mit dem Datum der Taufe gleich. Diese Forscher sollten Lukas 3 etwas genauer lesen.
Den wohl groteskesten Fehler begeht die Religionsgemeinschaft der „Sieben-Tags-Adventisten“. Sie behaupten allen Ernstes, dass der heutige Rhythmus der Wochentage seit Adam niemals unterbrochen wurde. Die Kirchenführung weiß natürlich seit Jahrzehnten, dass die Römer anfangs eine 8-Tage Woche hatten und auch dass die naive Übernahme des Sabbat von den Juden ein Fehler war. Den Gläubigen wird aber diese Lüge weiter eingetrichtert, denn es betrifft den Kern dieser Glaubensgemeinschaft.